Fast jedes Jahr anfangs September fliegt JJ in die Schweiz, sei es um ehemalige Arbeitskollegen zu treffen, für Arztbesuche und Familie. Das handhabt er seit 2014 so.
Ich habe mit all unseren Hunden und auch Leute, die wir mittlerweile kennen, kein Problem alleine in Andalusien zu bleiben. Sollte auch im Ernstfall etwas tragisches geschehen und ich alleine sein, so habe ich mich entschieden hier zu bleiben! Aber in der Finca San Jose wo wir zwei Jahre gelebt und eingemietet waren, passierten dann doch immer sehr komische und unmögliche Sachen wenn er nicht da war! Im Jahre 2015 habe ich lieben Besuch aus der Schweiz erwartet und hatte das Haus aufpoliert und blitzblank geputzt. Es ist noch zu erwähnen, dass JJ kurz vorher meinen BMW X3 gegen einen Jeep eingetauscht hatte, mit dem ich nicht einverstanden war, weil meine Doggen nicht beide platz im Jeep hatten. Also war ich mit dem nigelnagelneuen Jeep und den Hunden wie Katzen alleine in der Finca. In der Nacht wurde ich durch ein Rauschen plötzlich wach. Was könnte das wohl sein dachte ich... und ging runter in die Küche und diese stand schon bereits einen halben Centimeter unter Wasser. Es war ein Wasserrohrbruch und das Wasser schoss in die Küche raus. Ich hatte fast einen Nervenzusammenbruch, weil ich keine Ahnung hatte wo der Wasserhaupthahnen zum Abstellen ist. Somit musste ich morgens um 2 Uhr JJ in der Schweiz anrufen und um Hilfe bitten, mir zu erklären wo der Haupthahnen ist. Den ich dann Dank seiner Unterstützung sofort gefunden und abschalten konnte. In der Finca San Jose ist die Küche offen zum Wohnzimmer und da lief auch schon das Wasser runter Richtung grosses Gartenfenster. Ich öffnete sofort diese Türe und machte überall Licht und hab angefangen das Wasser mit dem Besen rauszuwischen. Das hat alles gut funktioniert und nach anderthalb Stunden war kein Wasser mehr in der Küche oder im Wohnzimmer, jetzt musste nur noch der Boden trocknen und das geht hier in Andalusien mit unseren Temperaturen immer fix. So konnte ich mich etwas nach 4 Uhr noch aufs Ohr legen. Natürlich haben mir bei der ganzen Aktion alle Tiere mitgeholfen und standen im Weg... das ist normal, wenn was aussergewöhnliches passiert und man nervös reagiert und sich anders verhält... dann kommen sie alle zu einem und stehen da mit fragenden Augen, weil sie nicht begreifen was passiert... ich fange dann immer an mit mir Selbstgespräche zu führen, was wahrscheinlich für unsere Tiere verwirrend ist! Als wäre damit nicht genug gewesen, wollte ich am Vormittag darauf in die Finca el Anfora zu den Pferden fahren bevor mein Besuch ankommt. Ich musste auch noch Tim, den Vermieter wegen dem Wasserrohrbruch berichten damit Stan alles sofort reparieren kann. Es war ja saublöde weil ich Besuch aus der Schweiz hatte und wir Wasser brauchten und es zudem sehr heiss war! Als ich mit dem Jeep losfahren wollte, hat der keinen Wank mehr gemacht. Was ist den nun wieder los, ich hatte nichts gemacht oder irgendetwas angelangt an dem Auto. Der tat absolut keinen Wank mehr und ich musste den Abschleppdienst kommen lassen, besser gesagt, ich habe dann Tim angerufen und er ist mit Graham extra von Vejer runter gefahren, um mir behilflich zu sein und hat den Abschleppdienst gerufen. Der Jeep war definitiv kaputt und musste in die Garage zurück nach Jerez. Das andere Problem war dann, dass ich ein Ersatzfahrzeug brauchte und die in der Jeepgarage in Jerez keines hatten. Somit musste ich mir ein Mietauto besorgen, was nun? Ich hab meinen lieben Bekannten Martin aus Spanien um Hilfe gebeten und er ist mit mir nach Jerez in eine Autovermietung gefahren und hat mir ein Ersatzfahrzeug beschafft. Das war alles so Nerven zerreissend und hat den ganzen Tag gedauert, weil hier die Mühlen ganz anders malen und viel langsamer sind als wir uns das von der Schweiz her gewohnt waren! Was mich dann wirklich viel Energie kostet, da ich absolut ungeduldig bin! In der Zwischenzeit habe ich dann auch den Anruf von meinen Bekannten erhalten, die am warten waren bei der nahe gelegenen Kirche. Sie hatten zum Glück vollstes Verständnis für meine missliche Lage und wir sind dann am Abend zusammen in Vejer essen gegangen, anstatt wie vorgesehen bei uns zu Hause etwas Feines zu kochen. Als JJ wieder zurück war konnten wir in die Jeepgarage fahren und der Jeep war tatsächlich irreparabel und die Garage bot uns einen Ersatzwagen an. Am 15. September 2015 oh Wunder hatte ich das ultimative Fahrzeug für uns erblickt... den Jeep Wrangler Sonderedition Sahara, langes Modell mit Verdeck. Das war das richtige Fahrzeug für uns und wir haben den auch gekauft, darin hatten all unsere Hunde platz! Am 23. September 2015 wurde ich von diesem Bijou stolze Besitzerin! Bis heute sind wir mit der Wahl dieses Fahrzeuges zufrieden und haben in der Zwischenzeit wieder einen neuen angeschafft. Ein anderes Mal als JJ wieder weg war und ich meine Nichte und ihre Freundin zu Besuch hatte, hatten wir wegen dem komplizierten Wassersystem in der Finca San Jose wieder einmal kein Wasser mehr zur Verfügung und die Mädels mussten mit der Spritzkanne Wasser aus dem Pool nehmen und sich duschen und die Haare waschen. Sie haben es mit grossem Humor hingenommen, für mich wurden solche Zwischenfälle langsam zum Alltag und gehören hier inzwischen mit dazu! Es ist jedoch zu erwähnen, seit wir 2016 in unser Haus hier in Las Maravillas umgezogen sind, hatten wir ausser kein Licht und Strom, keine solchen Pannen mehr. Anfang dieses Jahr 2020 haben wir das ganze elektrische System neu einrichten lassen und alles ist von daher korrekt und einfach bedienbar, das Poolhaus ist eine kleine Moschee geworden. Zum Strom ist noch folgendes zu sagen, hier unten in Andalusien sollte man genau seine Stromrechnung kontrollieren. Wir waren so lange wir in der Finca San Jose gelebt hatten immer überrascht über die hohe Stromrechnung. Man hat uns versichert das sei so, der Strom hier unten sei so teuer. Im Nachhinein sind wir wieder einmal schlauer geworden und haben festgestellt, dass wahrscheinlich mindestens 3 Nachbarn sich dort an unseren Strom angehängt hatten und wir diese lieben Leute finanziert hatten! Hier im Casa Acebuche hat man beim neuen Verlegen des Stromes und zentralisieren dessen, festgestellt, dass der Vorgänger den teuren Strom direkt von der Gemeinde abgezwackt hatte. Überall standen sehr grosse Halogenlampen, die den ganzen Garten wie ein Fussballfeld beleuchtet haben. So fragten wir uns, wie das sein kann weshalb er so wenig Strom bezahlte. Wir waren im Besitz seiner Stromrechnung, und entnahmen es aus dem Auszug, der immer die drei vergangenen Monate miteinander vergleicht! Für uns war klar, dass wir eine solche Beleuchtung nie und nimmer brauchen. Vielleicht etwas Bescheidenes das die Pflanzen beleuchtet, ganz sicher nicht mehr. Inzwischen haben wir uns entschieden Licht um das Polohaus zu installieren und der Pool hat Beleuchtung, was uns vollends genügt und sehr romantisch scheint. Etwas Schreckliches hat unser Elektriker entdeckt, sämtliche Stromleitungen waren durch den Garten gezogen und wir hatten Glück, das niemand einen Schlag abbekommen hat. Man kann hier unten wirklich allen wärmsten empfehlen, dass man gut hinschaut und unbedingt einen Fachmann engagiert, der sich mit Strom auskennt!
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Schon als Kind habe ich immer von Zirkuspferden geträumt. Ich habe mir vorgestellt ich sei ein Zirkusdirektor und hätte Pferde, die Kunststücke beherrschen und ich würde die den Leuten in der Manege vorstellen. Ich wollte immer schon ganz viele Tiere haben. Wir konnten als Kinder leider keine Haustiere halten, da wir in einer Garage an einer bekannten Kreuzung in Thun aufgewachsen sind. Wir durften nur auf der Terrasse spielen und nicht nach draussen spielen gehen und hatten so nicht viel Kontakt zu anderen Kindern, ausser im Kindergarten oder in der Schule. Unser Daddy hatte aber immer Deutsche Schäferhunde mit denen ich gross geworden bin. Meine Grossmutter die auch in der Garage gewohnt hat, hatte auch immer Hunde. Es ist dazu zu sagen, dass die Deutschen Schäferhunde Arbeitshunde waren mit denen mein Daddy auch Prüfungen abgelegt hat. Zu seinem Verdruss mussten diese Hunde mit mir Kunststücke lernen, wie zum Beispiel auf der Küchenbank zu sitzen und die Frisiermäntelchen von unserer Mami mussten sie um den Kopf gebunden tragen und auf das Kommando: Pass auf... die Ohren spitzen, so dass sie für mich wie Nonnen aussahen, was ich unheimlich lustig fand und mich halb schlapp lachte. Das hingegen gefiel meinen Eltern gar nicht und auch die lieben Hunde wollten nicht unbedingt auf mein Kommando gehorchen und sich auf die Bank setzen... sie hatten keine andere Wahl, sie mussten und taten es auch, sie waren ja wohlerzogen!
Als wir dann nach Andalusien ausgewandert sind und es hier von Showauftritten mit Pferden nur so wimmelt, die natürlich viel Zirzensik können und zeigen, wurde mein Wunsch nach so einem Pferd immer wie grösser. Ich lernte dann durch meine ehemals beste Freundin Carmen hier unten kennen, die Pferde in Zirzensik ausbildet und langjährige Showerfahrung hat. So nahm ich zu ihr Kontakt auf und hatte im Sinn unsere Pferde in Zirzensik auszubilden. Das Ding war nur, dass damals auf der Finca Isabel Raffel unsere Reitlehrerin war und die Carmen überhaupt nicht leiden mochte. Das wurde schwierig mit Carmen Unterricht in Zirzensik zu nehmen und wir wollten auf gar keinen Fall unsere Pferde weggeben. Dann sah ich eines Tages in Facebook Guadi, er war erst 4 Jahre alt und konnte schon recht viel für sein Alter, er wurde von Fede geritten und auch am Boden gearbeitet. Ich konnte es nicht sein lassen und habe im Juni 2014 mit Carmen abgemacht mir Guadi anzuschauen bei ihr im Picadero nahe von Roche bei der Venta Los Pinos. Ich fuhr mit Pablo, unserer Deutschen Dogge, zusammen los und durfte Guadi von Fede geritten und die gelernte Zirzensik mit ihm begutachten. Ich war schwer beeindruckt von dem wunderschönen Hengst, der so lieb und artig alles fleissig mitmachte und total gechillt war. Carmen offerierte mir auf Guadi zu reiten und ich war total geflasht von dem Pferd, das hat mir sehr gefallen obschon Guadi im Gegensatz zu Italico eher getrieben werden musste. Das Pferd bot Carmen trotz ANCCE Papier relativ günstig an und ich konnte der Versuchung einfach nicht widerstehen, ich wollte diesen Hengst unbedingt haben und ich wollte sowieso auch einen Hengst für mich haben, da ich von Juncio so begeistert war. Aber wie sage ich meinem Mann, dass ich nebst Jerez, Italico noch ein drittes Pferd haben möchte? Kurzentschlossen habe ich Guadi gekauft, irgendwie werde ich das eines Tages JJ erklären müssen... das hat ja Zeit, dachte ich. Immer wenn ich das Gespräch gesucht habe, hat mich plötzlich meinen Mut verlassen weil er irgendetwas sagte, das mir Angst machte, dass er sehr erbost sein könnte über mich wegen Guadi. Obschon ich das Pferd von meinem eigenen Geld gekauft hatte, also gibt es eigentlich keinen Grund um böse auf mich zu sein. Aber eben, so ein Pferd kostet auch im Unterhalt und ich verdiene nicht mehr selbst. Das war früher anders als ich mein eigenes Einkommen hatte, so habe ich mir auch die Maine Coons angeschafft, von meinem eigenen Geld. Ich hatte sowieso oder überhaupt habe ich grosse Mühe und Akzeptanz auf andere Menschen angewiesen oder abhängig zu sein. Das entspricht gar nicht meinem Individuum. Auch hasse ich jemand um etwas Bitten zu müssen... ich liebe die Freiheit und Unabhängigkeit, das ist für mich das wichtigste Gut! Mit Carmen hatte ich abgemacht, dass Guadi vorläufig bei ihr bleibt und ich zu ihr komme und mit ihm Unterricht nehme und wir das mal so einfach laufen lassen. Das war kein Problem und hat auch super funktioniert bis zu dem Tag im September 2014 wo Guadi mit seinem Boxennachbar, auch ein Hengst, über die Abtrennungswand, die nicht bis zum Dach hinauf gebaut waren damit der Stall gut belüftet ist und dafür ein Stromkabel entlang der Mauer gezogen war, um zu verhindern, dass die Pferde nicht steigen und mit den Beinen daran hängen bleiben, geschlegelt hatte. Es war Sonntag und Carmen hatte mit ihrem Sohn Kai Stalldienst. Aus irgendeinem Grund hat sie blöderweise vergessen den Strom anzuschalten. Dummerweise riechen die Pferde wenn kein Strom auf der Leitung ist und haben prompt die Situation ausgenutzt und miteinander über die Abgrenzungsmauer geschlegelt. Beide, Guadi wie Extrañador sind dominante Hengste und haben sich bei dieser Aktion die Sehnen verletzt! Das war gar nicht gut und eine sehr schlechte Nachricht, ich war am Boden zerstört. Nicht auszudenken die Arztkosten und es stand in den Sternen wie und überhaupt die Pferde danach noch reitbar waren. Unser Tierarzt wollte ein sehr kompliziertes Verfahren für Guadi anwenden, das mir aber viel zu teuer war. Somit hat man ihm Umschläge gemacht und still gehalten, höchstens auf gerade Strecken und hartem Boden herum geführt. Das haben die Angestellten von Carmen gemacht. Somit wurde aber auch der Beritt, den ich für Guadi bezahlt habe nicht günstiger, das war ganz schlecht. Carmen hat dann einen mobilen Tierarzt aus Puerto Real beigezogen und Pablo Capilla hat eine neue Technik mit Laser angewendet was wesentlich viel günstiger kam und auch effektiv war. Die Wochen gingen dahin und eines Tages eröffnete mir Carmen, dass sie Extrañador und noch sonst einen Hengst kastrieren lasse und es auch besser für Guadi wäre ihn zu kastrieren, gerade in dieser Situation und da die Heilung bestimmt noch ein Jahr lang andauern würde. Ich hatte ja keine Ahnung weder wie lange das heilen muss, noch ob man ein Hengst deswegen wirklich kastrieren muss. Ich wollte zwar keinen weiteren Wallach, habe mich dann trotzdem bequatschen lassen ihn zu kastrieren. Im Nachhinein ein grosser Fehler... aber da sind wir wieder beim Schlau sein! Niemals hätte ich mir vorstellen können, dass man aus einem finanziellen, eigenen Vorteil mehr Pferde kastrieren lässt und dann trotzdem gleich viel verlangt wie bei einer einzelnen Kastration und den Rest für sich einsackt! Ja, so sind diverse Pferdeleute hier unten... ich musste viel lernen und habe auch viel Lehrgeld büssen müssen! Da ich Guadi nicht mehr reiten konnte habe ich ihn regelmässig besucht. Allerdings wuchsen mir die Kosten über den Kopf und ich musste unbedingt eine kostengünstigere Lösung finden. Zudem kam dazu, dass Juncio ebenfalls mit den Sehnen ein Problem hatte und von unserem anderen Tierarzt operiert werden musste, eben die teure Variante. Da konnte ich Jean-Jacques unmöglich zu diesem Zeitpunkt beichten, dass ich Guadi habe und der die gleichen Probleme wie Juncio hat... was für eine Logik, typisch Frau... es war ausgeschlossen! Was nun? Ich habe mir sogar überlegt Guadi in der Schweiz an meine Tiertherapeutin zu verschenken, weil ich wusste, dass sie gut zu ihm schauen würde. Zum grossen Glück kam ich von dem Gedanken ab, weil dahinter wieder eine ganz andere Geschichte steckt, die ich euch auch erzählen werde. Mit Pferdeleuten zu verkehren, das heisst einiges und man muss viel, sehr viel Lehrgeld bezahlen, das ist etwas was man sich als Normalo gar nicht vorstellen kann. Das sind ganz eigene Leute, die meisten nur auf ihre eigene Profitgier ausgerichtet... egal ob gut, sehr gut befreundet oder allerbeste Freundin! Unterdessen gab es in der Finca el Anfora eine Veränderung, Isabel Raffel war nicht mehr da und hat für jemand anderes begonnen zu arbeiten. Somit brauchten wir einen neuen Reitlehrer. Ich dachte sofort an Pedro Morillo von La Muela. Er war ein sehr guter Freund von Juan Antonio und hatte bis 2014 auch die Pferdeshows in der Finca el Anfora vorgeführt. Leider wurde diese ab 2015 aus mangelndem Interesse der Leute und Besucher und weil es viele andere Anbieter hatte, die zu diesem Zeitpunkt angefangen hatten Pedro's Show zu kopieren und zum Teil auch die Akteure von Pedro abwarben, nicht mehr weiter geführt. Pedro hat sein eigenes Picadero und Equestre Espectaculo in La Muela. Ich fragte ihn trotzdem, ob er interessiert wäre uns Unterricht zu geben. Juan Antonio war damit einverstanden und Pedro freute sich uns in der Finca el Anfora zu unterrichten. Da Pedro Showreiter ist, beherrscht er natürlich auch die Zirzensik und dazu gehört das Ablegen und Sitzen. Genau das wollten wir für unsere Pferde auch! So kam ich auf die Idee Pedro zu fragen ob ich Guadi bei ihm in La Muela einstellen dürfe und er mit ihm ein wenig Zirzensik macht und reitet in Absprache mit dem Veterinär Pablo. Ich habe ihm von der misslichen Lage in der ich mich befand erzählt und er war sofort bereit mir zu helfen und Guadi bei sich oben aufzunehmen zu weniger als die Hälfte wo ich bei Carmen bezahlen musste. Ich musste überhaupt nicht überlegen und habe Carmen Bescheid gesagt, dass Pedro Guadi abholen kommt und er nach La Muela geht. Sie war zwar nicht begeistert, Pedro und sie, halten von einander nicht viel! Wie könnte es anders sein!! Eines was ich hier unten mit der Zeit gelernt habe ist, das sämtliche Profis von sich das Gefühl haben die besten zu sein, gut zu wissen, dann ist es so... et voilà! Also wurde Guadi im April 2015 nach La Muela transportiert, ich hatte gerade Brigitte aus der Schweiz zu besuch und sie hat mich begleitet und alles auf Video festgehalten. Pablo, der Tierarzt besuchte weiterhin Guadi in La Muela und hat sich mit Pedro abgesprochen inwiefern er geritten werden darf. Auf jeden Fall wurde es von Monat zu Monat immer wie besser und schon bald durfte ich mit ihm ausreiten. Als es dann im Oktober 2015 fest stand, dass ich für 4 Monate zurück in die Schweiz zur Arbeit gehe, habe ich bevor ich Ende Dezember 2015 in die Schweiz flog, JJ von Guadi gebeichtet. Er hat es nicht mit Begeisterung aufgenommen, aber war dann doch damit einverstanden. Eigentlich ganz easy... ich habe gesagt, ich werde ein weiteres Pferd kaufen... Punkt! Sollte es nicht gehen, würde ich eine Lösung zusammen mit Pedro finden... no pasa nada y no te preocupes! Während ich in der Schweiz war ist JJ auch mit Guadi, Pedro und Odette zusammen ausgeritten und war von ihm begeistert weil er so relaxed und gechillt war. Hat mich dann auch bestens verstanden weshalb ich einen Gegenpool zu Italico gesucht habe. Nach meinem Arbeitsaufenthalt im Mai 2016 zog Guadi in der Finca el Anfora ein, Italico war mit Guadi zusammen während meiner Abwesenheit in La Muela bei Pedro gewesen. Beide Pferde standen nebeneinander und zogen so zusammen in unseren neuen Stalltrakt in der Finca ein. Da waren Jerez, Aiko und Juncio. Guadi hat sich sofort sehr wohl gefühlt, wir haben den Stalltrakt nach unseren, besser gesagt meinen Ideen bauen lassen und ich habe mich auch finanziell daran beteiligt. Jean-Jacques und ich sind viel zusammen ausgeritten vorzugsweise mit Juncio und Guadi zusammen, das hat wunderbar gepasst. Doch plötzlich veränderte Guadi zusehends sein Verhalten, vor allem draussen und war nicht mehr das gechillte, ruhige Pferd, sondern war kaum im Schritt zu reiten und piaffierte die ganz Zeit herum. Wir konnten dieses Verhalten bis heute nicht deuten und allen ist es ein Rätsel was mit dem Pferd passiert ist. Wir hatten einmal in der Woche Reitunterricht mit Pedro. Guadi hat super schöne Gänge und ist im Sofasitz zu reiten. Einen wundervollen bergauf Galopp und im Trab wurde er immer wie schwieriger, weil er nur kurze Schritte machte, mehr piaffierte und nicht mehr richtig untergetreten ist. Wir konnten es uns einfach nicht erklären von wo und weshalb dieses Verhalten kam. Wir haben alles mit ihm versucht. Vom Horsemenship, über Freiheitsdressur und im Gelände ausreiten. Haben die Osteopathin organisiert und haben mit dem Unterricht von Pedro aufgehört, keine Alta Escuela mehr, ich dachte dann sofort an Meerestraining. Jean-Jacques hat ihn meistens geritten und ich hatte Italico. Bis eines Tages Jean-Jacques wegen Guadi fast durchgedreht ist weil er sich nicht beruhigen wollte und nur noch piaffiert ist. Somit habe ich angefangen mich mit dem Gedanken zu beschäftigen Guadi zu verkaufen. Die Chemie stimmt weiss ich zum Kuckuck warum einfach zwischen uns nicht. Ich kannte eine liebe Pferdefrau aus Norddeutschland mit der ich fleissig in Kontakt stand, die an ihm interessiert war. Ich sagte ihr sie dürfe gerne mit ihm trainieren und ihn auch reiten nach ihrer Methode. Sie war überzeugt, dass sie die richtige Methode für Guadi hatte. Somit haben wir abgemacht, dass wir in der Zwischenzeit weiter mit Guadi trainieren in Horsemenship und ausreiten gehen. Bis sie im August 2017 für 3 Wochen in die Ferien kommen wird. Zu Guadi ist noch zu sagen, dass er ein sehr schlaues Pferd ist, hochsensibel und sich nicht austricksen lässt. So habe ich festgestellt, wann immer Pedro gekommen ist und auf ihm geritten ist hat er angefangen zu lahmen, obschon er davor oder danach überhaupt nicht lahm gegangen ist. Das war ein klares Zeichen, das ich verstanden habe. Deshalb haben wir mit dem Unterricht mit Pedro aufgehört. Das war ungefähr im Oktober 2016 und so habe ich hoffnungsvoll den August 2017 abgewartet weil die Interessentin von Guadi mir quasi schon zugesichert hatte, dass sie ihn so oder so nehmen würde. Super, da war ich beruhigt, weil ich wusste, dass er an einen tollen Platz kommen wird. Der August 2017 kam dann, die Frau hat mit ihm täglich gearbeitet inklusive ihrer kleinen Tochter. Alles war eigentlich klar für die Übernahme des Pferdes bis sie mir am zweitletzten Tag erklärte, dass das doch nicht ihr Pferd wäre und ihr Mann von ihrem Vorhaben nichts wisse. Natürlich hatte ich Verständnis wegen dem Mann, wer denn anders als ich... aber ich fand es ihrerseits nicht gerade schön mich drei Wochen hinzuhalten, um dann zu sagen ich nehme den jetzt nicht. Ich hätte sonst schon längstens mit meiner damaligen besten Freundin geschaut das Pferd zu verkaufen. Was für mich aber im Vordergrund stand, dass er absolut einen schönen Lebensendplatz findet und nicht weiter verkauft wird. Das wünschte ich mir eigentlich für all die Pferde wo ich hier unten verkauft habe. Leider halten sich die Leute nicht daran, auch wenn sie dir noch so versprechen das Pferd für immer zu behalten! In der Zwischenzeit hat sich die Situation wegen meinem Entscheid für Chico (das ist wieder eine andere Geschichte) so geändert, dass ich auch Italico zu verkaufen versuchte. Somit habe ich wieder Kontakt mit Carmen aufgenommen. Schlussendlich war Guadi ja von ihr und Italico war so gut ausgebildet, dass das kein Problem zum Verkaufen sein sollte, gerade für einen Profi wie die Carmen. Wir haben einen Vertrag mit Carmen aufgesetzt und die Pferde wurden anfangs September 2017 in die Finca in Vejer von ihr transportiert. Im Vertrag haben wir so festgehalten, dass sie aus eigenem Ermessen Guadi verkaufen kann und dafür Italico weiter ausbildet und für ihn einen guten Platz sucht wo er weiter gefördert wurde. Ich habe die Pferde in Vejer besucht und es war eine sehr komplizierte Situation, nicht auch zuletzt wegen Carmen selbst. Wir haben uns nicht verstanden und nebeneinander vorbei gesprochen. Eines ist sicher, ich mag Carmen, aber Geschäfte werde ich nie mehr mit ihr machen! Ich entschied dann Ende Oktober 2017 Guadi zu Luis Ortega Aquaterapia in Zahora zu stellen. Luis und Alicia machten mit Guadi viel Meerestraining und vor allem Horsemenship, was Guadi offensichtlich gut getan hat. Zum grossen Glück habe ich da Irene Scherrer kennen gelernt, sie war gerade in den Ferien in Zahora. Sie erzählte mir, dass sie im Sinne hat Ende 2020 definitiv nach Andalusien zu ziehen und sich auch eigene Pferde halten will. Wir verblieben so miteinander, dass wir uns nach dem Neujahr wieder treffen werden. Sie hatte vor von Ende Dezember bis anfangs Januar 2018 nach Andalusien zu kommen. Nach dem Neujahr waren wir wieder zurück aus Malaga und ich habe mit ihr abgemacht. Ich habe ihr beiläufig von Luis und Guadi erzählt, auch das wir Meerestraining mit Gaudi und den anderen Pferden machen. Das hat sie sehr interessiert und sie wollte unbedingt am nächsten Tag Luis und unsere Pferde kennen lernen. Am nächsten Tag kam Irene wie verabredet und war begeistert von der Methode wie Luis die Pferde trainiert und fand sehr grossen Gefallen an allem. Beiläufig erwähnte ich, dass ich für Guadi einen neuen Mörchengeber- oder geberin suchte. Am 5. Januar hat sie sich bei mir gemeldet und am 6. Januar hat sie mir definitiv zugesagt, dass sie Guadi kaufen wird. Als ich dann vom 18. bis 28. Januar in der Schweiz war, haben wir uns getroffen und sie hat mir Guadi abgekauft. Guadi hat den Sechser im Lotto bei Irene gezogen und ich bin so glücklich so jemand tolles und kompetenzvolles für ihn gefunden zu haben! Ich habe mir schon lange überlegt einen Blog zu erstellen. Nachdem ich jetzt nach drei Jahre Arbeit für meinen früheren Arbeitgeber wieder viel Zeit habe, fange ich erstmal mit einem Blog an, anstatt gleich ein Buch zu schreiben! Wir gehen zurück ins Jahr 2011!
Im Juni 2011 machte ich das erste Mal in Andalusien in Conil de la Frontera an der Costa de la Luz, Reitferien in der Finca el Anfora. Ich war von dieser schönen Anlage so fasziniert, man hatte das Gefühl um Jahre zurück gesetzt zu sein, alles war so ruhig, mystisch und das Licht an der Costa de la Luz ist immer sehr speziell, deshalb heisst es auch "la luz". Ich war dermassen von dem Städtchen Conil und seiner Umgebung fasziniert, da es mich an meinen Favoritenort Sainte Marie in der Provence erinnerte. Nur das es noch viel schöner ist, das Klima viel milder und vor allem viel wärmer ist. Meine Begeisterung war so ansteckend, dass wir im Herbst mit meinem Mann und unserem Neffen noch einmal in die Ferien geflogen sind. Als wir dann das erste Mal am wunderschönen, kilometerlangen Sandstrand La Barrosa entlang galoppiert sind, stand für uns fest, dass wir dorthin auswandern werden. Wir hatten uns schon lange vorher überlegt, was nach der Pension von Jean-Jacques sein wird. Er wollte nicht mehr in der Schweiz bleiben, das stand fest! Ich wollte schon seit Jahren auswandern, die wo mich gut kennen wissen das. Die Pferdefinca hatten wir bereits gefunden, der Platz für unsere Pferde wurde uns in der Finca el Anfora zugesichert. Sodann mussten wir noch ein geeignetes Haus für uns und unsere 4Beinern finden. Das sich als eine sehr grosse Herausforderung herausgestellt hat. Am Anfang probierten wir mit den Leuten, die wir vor Ort bereits kannten Häuser zu finden. Entweder waren sie sehr klein, halbe Ruine oder zu teuer. Dazu kam, dass wir noch kein Haus kaufen wollten, sondern zuerst mieten und schauen, ob das wirklich das Leben ist, das wir uns vorstellen und uns integrieren können. Ich probierte über sämtliche Internetportale, Immobilienagenturen an Häuser zu kommen. Die aber wollten in erster Linie Häuser verkaufen und waren an keine Langzeitmieten interessiert. Vielfach erhielt ich die Antwort das sei nicht möglich. Ich konnte und wollte das nicht verstehen, es kann ja nicht sein, dass es hier unten nichts zum Mieten gibt! Ich probierte deshalb über die Vermieter von Ferienhäuser direkt in Kontakt zu treten und fragte nach Langzeitmiete. Die Häuser, die im Sommer recht teuer vermietet werden und gut belegt sind, sind überhaupt an keinen Langzeitmieten interessiert, höchstens an 3 bis 4 Monate aber nicht länger. Dann griff ich zu einem anderen Trick und probierte Häuser mit Miete-/Kaufvertrag zu ergattern. Da gelang es mir tatsächlich ein geeignetes Objekt für uns an Land zu ziehen und wir fanden die Finca San Jose in La Oliva bei Vejer de la Frontera und in der Nähe von Barbate. Das war zwar ein wenig weit weg von Conil, 30 Minuten Autofahrt auf der Autobahn - das kennen wir in- und auswendig von unseren früheren Arbeitsstrecke Thun - Bern her! Für uns folgedessen kein Problem. Das Haus war sehr gross, die Zimmerräume waren gross gestaltet, das Wohnzimmer ein Traum mit hoher Decke und Holzbalken, eine sehr grosse Wohnküche jedoch mit einem Gasherd, einer elektrischen Bodenheizung in der Küche und in zwei Badezimmer, Klimaanlage, die man im Winter auch mit Warmluft benutzen konnte und im Wohnzimmer einen Heissluft Kamin. Die Hausaufteilung war typisch im spanischen Fincastil mit einem Patio und einem Turmzimmer. Es hatte einen grossen Pool, der Garten war für uns allerdings eher klein 1'000 Quadratmeter, das Nachbarhaus war riesig und nur gerade 3 Meter entfernt! Das Haus gehört einer Engländerin und ihr Cousin, der in Vejer als Künstler lebt, verwaltet das. Tim ein sehr sympathischer Mann, wir verstanden uns auf Anhieb sehr gut und hatten eine freundschaftliche Beziehung. Ab Herbst 2013 hatten wir das Haus fest gemietet für vorläufig ein Jahr mit Verlängerungsmöglichkeit. Wir fuhren dann im Oktober 2013 auch für 2 Wochen in die Ferien und haben schon ein paar Sachen mitgenommen. Wir fühlten uns sofort sehr wohl darin und haben beide sehr gut geschlafen und wussten, das es das richtige Haus für uns ist! Wir waren sehr glücklich und konnten mit der ganzen Administration beginnen. Den Transport der Pferden hatte ich mit Horseservice schon lange geregelt, bestimmt schon anfangs 2013 und hatte das Glück einen Rabatt zu erhalten. Die Pferde wurden anfangs Dezember in die Finca el Anfora transportiert. Jean-Jacques konnte es so einrichten, dass er bei der Ankunft der Pferde vor Ort in der Finca el Anfora war und sie auch in Empfang nehmen konnte. Die hatten die lange Reise alle ohne Probleme bestens überstanden, auch der alte Don Jerez. In der Finca kümmerten sich dann ganz liebevoll die damaligen Praktikantinnen Jule und Angelika und natürlich Juan Antonio Calderon, der Besitzer der Finca. Es fehlte den Pferden an nichts und das ist bis heute so geblieben, einer der schönsten und besten Plätzen hier in Andalusien. Wir fuhren erst im Januar, da ich bis am 31.12.2013 für meinen damaligen Arbeitgeber arbeiten musste. Am 14.01.2014 um 0400 Uhr morgens früh ging es dann los und wir fuhren mit unseren Freunden, zwei Deutsche Doggen und vier Maine Coon Katzen plus Gepäck in Heimberg los Richtung Andalusien, Costa de la Luz, La Oliva bei Vejer de la Frontera. Wir machten nicht viel Rast schon den Katzen wegen. Wir konnten ohne Probleme durch den Zoll in Genf fahren und der Verkehr bis nach Valence war angenehm und auch nicht zu viel. Ab Valence ging es dann auf die dreispurige Autobahn A7 Richtung Spanien. Auf diesem Autobahnstück ist immer viel Verkehr, egal zu welcher Zeit oder Jahreszeit. Einmal hielten wir kurz vor den Pyrenäen an und machten einen einfachen Verpflegungsrast damit auch die Hunde ihre Beine vertreten konnten. Danach ging es weiter Richtung Grenze Frankreich/Spanien. In einem ruhigen und flüssigen Tempo näherten wir uns Barcelona, Valencia und durch die sehr karge, fast unbewohnte Extramadura. Die Extramadura fand ich am anstrengendsten von der ganzen Fahrt und das machte auch müde. Zudem regnete es ganz fein und das half mit dieser Abschnitt ein wenig mühsam zu machen. Unser Freund Tinu und ich waren in einem Auto und im anderen Auto waren mein Mann Jean-Jacques und unsere Freundin Susanne. Wir wählten die Fahrkombination gewollt so aus, als Ehepaar könnte man sich gegenseitig auf so einer langen Fahrt von 2‘300 Kilometer auf die Nerven gehen. Mit jemand anderem, wenn auch befreundet, hält man sich doch eher etwas mehr zurück - auf jeden Fall trifft das auf mich zu. Als es dann langsam Nacht wurde und wir Richtung Córdoba fuhren, weiter nach Sevilla, Jerez, merkte ich plötzlich kurz nach Córdoba, dass ich für eine Sekunde oder weniger eingenickt bin. Tinu schlief seelenruhig neben mir es war bestimmt bereits nach Mitternacht gewesen. Ich machte meinem Mann mit dem Scheinwerfer Lichtsignale, damit wir bei der nächsten Tankstelle anhalten konnten. Tinu und ich waren erledigt, wir konnten nicht mehr fahren. Somit fuhr ich dann mit meinem Mann weiter und Tinu mit seiner Frau. Um zwei Uhr morgens erreichten wir zum Glück alle heil und gesund die Finca San José in la Oliva bei Vejer. Todmüde fielen wir alle ins Bett und waren dankbar schlafen zu dürfen. Im Nachhinein sind wir alle der Meinung das es ein Wahnsinn gewesen ist vor allem in unserem Alter und das alles nur den Katzen wegen! Ich wollte die Katzen zuerst mit der Swisspet als Cargo fliegen lassen, das hätte mich 4‘000 CHF gekostet, teurer als ein Pferd von Europa in die Staaten oder nach Kanada fliegen zu lassen. So eine Unverschämtheit, das Geld reute uns echt und deshalb entschlossen wir uns die Katzen im Auto zu transportieren. Die haben den Umzug tadellos überstanden. Sie reisten in recht großen Transportbehälter aus Segeltuch und alle hatten ein kleines Kistchen mit Katzensand in der Box. Keine der vier Katzen hatte eine Problem gehabt, sie waren sauber, sind in die Kistchen gegangen und waren vor allem still!!! Die Hunde und auch die sehr sensiblen und eigenen Maine Coon Katzen hatten sich in der Finca sofort gut eingelebt und fühlten sich wohl. Nach drei Wochen Eingewöhnungszeit durften die Katzen dann auch nach draussen gehen. Alle meine Katzen egal ob Hauskatzen oder Rassenkatze sind Freigänger! Am Anfang war das Wetter noch recht sonnig, doch dann kam bald der Regen und mit dem die Feuchtigkeit, die wir uns nicht gewohnt sind. Auf dem nicht beheizbaren Steinboden war es ekelhaft kalt, wir hatten das Glück, dass unter dem Wohnzimmer sich einen kleinen Keller befand. Normalerweise ist das hier in Andalusien nicht üblich. Trotz Bodenheizung, Umluftkamin, ich fror mich halb zu Tode, da ich mir stetige 22 Grad im Haus gewohnt bin. Ich musste sofort lernen mich umzugewöhnen und anzupassen, wir hatten ja keine Bodenheizung mehr wie in der Schweiz! Ich hatte am Anfang sehr grosse Mühe und hatte mir eine schlimme Grippe eingefangen mit hohem Fieber. Bestimmt war ich drei Wochen lang krank. Dann musste ich anfangen mein Leben neu zu strukturieren. Ich hatte Mühe von 100% Arbeit auf null runter und den Tag frei gestalten zu können, ohne Druck etc. Jean-Jacques hatte im ersten Moment kein Verständnis und fand mich ein wenig undankbar, da ich die Arbeit so sehr vermisst hatte. Nun gut ich packte mein neues Leben an und habe mir neue, andere Herausforderungen zusammen mit den Pferden gesucht und gefunden! Ich freue mich auch wieder kreativ tätig sein zu können. Das war ich früher in jungen Jahren immer gewesen und kann das jetzt wieder voll ausleben! Wie ich schon erwähnt hatte haben wir uns von Anfang an sehr wohl in der Finca San Jose gefühlt. Jedoch gab es schon das eine oder andere wo gewöhnungsbedürftig gewesen war. Erinnere ich mich an unseren Nachbarn Javier, der ein paar Jahre in Belgien gearbeitet hatte und dadurch auch französisch gesprochen hat. Er war aber ein seltsamer Vogel, was er wirklich gearbeitet hat wissen wir nicht. Eines, das weiss ich sicher, er war die meiste Zeit immer in Caños de Meca und das ist der Ort der Hippies hier an der Küste. Eines Tages hat mich eine junge Frau angehalten und auf spanisch nach Geld gefragt. Ich habe dann geantwortet, dass ich aus Prinzip kein Geld geben würde, ich sei Schweizerin. Darauf hin hat sie mich auf Berndeutsch angesprochen und ich war total perplex! Es hat sich dann heraus gestellt, dass sie mit Javier zusammen ist, kein Auto und kein Geld und kein gar nichts irgendwie hatte. Ich habe mich sofort versucht zu distanzieren und sie fand das gar nicht schön von mir, einer Landsmännin. Ich habe dann mit JJ gesprochen und er war meiner Meinung, wir wollten mit der Frau nichts zu tun haben. Zum grossen Glück habe ich sie nie wieder angetroffen, Javier hat seine Frauen fleissig gewechselt. Manchmal ist er mitten in der Nacht nach Hause gekommen und hat in die Nacht geschrien wie ein Tier. Man fragte sich ob er Drogen genommen hat oder besoffen war! Dann hatte er mitten in seinem grossen Garten eine Dusche stehen und dort pflegte er morgens oder abends, ganz wie es ihm passte Sommer und Winter, splitter nackt zu duschen. Das war sehr zum Amüsement von uns Frauen, vor allem für meinen Besuch, wir mussten immer lachen. Mit Schein hat er es genossen beobachtet zu werden... Dann war direkt neben uns das riesige Haus, das angeblich mal ein General der spanischen Armee gebaut hatte. Tim meinte zwar immer der Besitzer sei ein Marokkaner. Eines Tages war plötzlich leben in dem Haus und wir haben einen Mann gesehen der einen Hut mit einem Netz um den Kopf trug und meistens an den Ohren einen Pamir auf hatte. Ein komischen Kauz fand ich, er stets dafür gesorgt, dass er nicht in die Lage kam grüssen zu müssen oder eventuell zu sprechen. Eine Frau habe ich ein einziges Mal gesehen. In dem grossen Haus bewohnte er mit Schein nur ein Zimmer, das im ersten Stock lag und bis nachts um 3 Uhr Licht hatte. Seltsam, das hat mich fast ein wenig an Hitchcock erinnert - und ein leichtes Grausen überkam mich. So dann war ich froh, wenn JJ so lange dort so komische Leute waren, nicht in die Schweiz flog! Eines Tages war dieser Mann weg und wurde nie mehr gesehen. Javier hat uns erzählt, dass man das Haus und Grundstück zu verkaufen versucht. Ich hätte nur über meine Leiche dort einen Schritt in das Haus gesetzt, es war zudem auch nicht fertig gebaut gewesen und der Pool schien mir sehr klein, schmal aber sehr tief. Ich war froh, dass nie eine Katze von uns dort hinein gefallen ist. Einmal musste JJ eine Strassenkatze rausfischen! Die hatte Glück gehabt, dass wir das bemerkt haben, sonst wäre die jämmerlich ertrunken. Dann war gegenüber das Sommerhaus von Jose, ein pensionierter Mann der in Barbate wohnte und nur im Sommer zugegen war. Das war eine sehr laute Familie, vor allem die Frau und die Tochter. Dort haben wir im Februar 2015 Mona aus dem Garten gerettet, zu dieser Zeit war kein Mensch in dem Haus. Gegenüber der Einfahrt waren die Gemüsebauern. Antonio war ein sehr netter Mann und hatte Familie mit 4 Kindern und alle halfen fleissig mit. Dann war die alte Hexe, ich kannte sie nicht aber sie hatte immer Bodegeros Andaluz, so kleine Hunde wie die Mona. Davon mussten die armen Weibchen angekettet in einem ausrangierten Lieferwagen leben. Ich fand das grauenvoll, aber wir haben es unterlassen uns einzumischen. Tim hat mich auch davon gewarnt und gesagt es bringe alles sowieso nichts und würde nichts ändern. Mit der Zeit weiss ich jetzt auch, das es nichts bringt. Rettest du einen Hund dann ist im Nu ein anderer an der Kette, das ist hier leider auf dem Lande noch so üblich und vor allem bei der alten Generation. Die Jungen sind da etwas verständnisvoller. Aber so richtig freundschaftlichen Kontakt hatten wir zu niemandem dort im Quartier und es ist schwierig. Du wirst immer ein "Quiri" bleiben! Zudem denken die Andalusier wenn man Spanisch mit etwas fremdem Akzent spricht, wir seien nicht ganz helle! Dann lassen wir das mal so stehen... sonst ist das Leben hier unten ein Traum und es gibt Dinge über denen muss man stehen. In der Schweiz sind wir auch nicht besser. |
AutorIch heisse Anne Chevalley, bin im März 1959 geboren und am 14.01.2014 mit meinem Mann und unseren 4Beinern zusammen nach Andalusien ausgewandert. Archiv
Juli 2022
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